Als wir am Freitag kurz nach Mittag in Chatel – St. Denis eintrafen, war zwar unser Fahrerlagerplatz beim Kreisverkehr noch frei, uns wurde aber ein neuer Platz zugewiesen. Dieser war nur ca. 50m weiter vom Start entfernt, dafür waren wir da sehr gut aufgehoben mit Strom und allem Drum und Dran.

Am Samstagvormittag hatten wir es noch gemütlich, weil vor Trainingsbeginn jeweils noch der Alpabzug stattfindet. Erstaunlicherweise ist die Strasse aber danach sehr sauber… Erst nach dem Mittag beginnen die Trainingsläufe. Unser 1. Training war gegen drei Uhr angesetzt. Mit leichter Verspätung konnten wir dann starten. Die Strecke bot noch fast keinen Grip, bereits in der ersten Kurve stand ich quer und dennoch war die Zeit von 58.43 nicht schlecht für den Anfang. Joel Volluz (Raynard-F3000, 58.78) war auch schon gut drauf, das restliche Feld fuhr über einer Minute.

Über die Heckflügeleinstellung versuchten wir den Gripmangel für den 2. Probelauf zu kompensieren. Dies kostete mich aber etwa 5 km/h Topspeed, das Vertrauen zum Auto war aber um einiges besser und ich konnte mich um 1.5sec steigern. Volluz wurde nur um 0.3 sec schneller und Julien Ducommun (Tatuus-Turbo, 1.02.62) gewöhnte sich mit jeder Fahrt besser ans Auto.

Mit leichten Veränderungen am Fahrwerk konnte ich im 3. Training in 56.48 schon leicht an meinem letztjährigen Rekord kratzen. Mit leicht vorgewärmten Reifen rückte Joel in 56.56 nahe und Julien schaffte es in 59.14, die Minutengrenze zu knacken.

Für Sonntagvormittag standen nochmals zwei Trainings auf dem Plan. Da wir am Samstag bei guten Bedingungen optimal testen konnten und wir am Gurnigel am Sonntagmorgen nicht so gute Erfahrungen gemacht hatten, verzichteten wir bei noch sehr kühlen Verhältnissen auf diesen Lauf. Aber wir wollten die Konkurrenz an der Strecke beobachten. Leider haben die meisten Fahrer auf dieses Training verzichtet und wir bekamen fast keine Autos zu sehen.

Um zehn Uhr waren dann wieder alle mit von der Partie und ich konnte in 55.78 meinen alten Rekord bereits um 0.6 sec unterbieten. Auch Joel Volluz fuhr schon unter den Rekord in 56.11 und Julien Ducommun liess das Potential vom Turbomotor in 58.25 aufblitzen.

Direkt vor der Mittagspause stand unser 1. Rennlauf an. Irgendwie konnte ich bei mir nicht die optimale Leistung und Konzentration abrufen. Im unteren schnellen Teil erwischte ich wohl jede Bodenwelle und ich wurde richtig durchgeschüttelt. Im Ziel stand 55.31 auf der Anzeigetafel 615-544-9776 , was Laufbestzeit und Streckenrekord bedeutete. Überraschenderweise rangierte Ducommun in 55.84 an 2. Stelle, gefolgt von Volluz in 56.08.

Nach dem Mittag auf der nun wärmeren Piste fand ich hauptsächlich im oberen Streckenteil keine gute Bodenhaftung und konnte nur mit Mühe meine Linie halten. Somit wurde ich in 55.64 leicht langsamer. Joel Volluz raste mit neuen Reifen in 55.32 ins Ziel und war danach sichtlich enttäuscht, als er feststellte, dass es nicht zum neuen Streckenrekord reichte. Julien Ducommun verlor in 56.50 auch etwas an Boden.

Vor dem 3. Rennlauf war also alles offen und für reichlich Spannung gesorgt. Ich musste nochmals alles aus mir und dem Osella holen und in 55.39 gelang mir das auch nicht so schlecht. Volluz kam noch auf 55.70 und so konnte ich mir aus den zwei schnelleren Läufen einen Vorsprung von 0.32 sec sichern. Ducommun kam in 56.07 auf den dritten Rang. Sonst wurde von keinem Fahrer eine Zeit unter einer Minute realisiert.

Die Schweizer Bergmeisterschaft wurde mit dem Rennen von Les Paccots abgeschlossen. Für das Team Steinermotorsport und mich war es mit dem Titelgewinn, sechs Siegen und fünf neuen Streckenrekorden bei sieben Rennen wieder eine äusserst erfolgreiche Saison.

Am kommenden Sonntag, 23. September, schliessen wir unsere Schweizer Tournee beim neu auferlebten Bergrennen von Hemberg ab. Abschliessend steht dann noch das „Race of Champions“ in Mickhausen, 06. – 07. Oktober, an.

Bis bald…

Marcel

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