Freitagmittag machten wir uns auf den kurzen Weg nach Rüti zu unserem reservierten und schon traditionellen Platz im Fahrerlager. Schnell war der Martini ausgeladen und das Zelt aufgestellt. Weil die Wagenabnahme gerade angrenzend war, konnte auch diese in Windeseile erledigt werden. Danach machte ich mich auf zur Streckenbesichtigung, wobei ich danach auch gleich noch ein paar Anregungen zur Verbesserung an das Komitee hatte. Pünktlich zum Nachtessen setzte dann heftiger Regen ein, welcher auch fast bis zum Morgen anhielt.
Samstagfrüh verzogen sich die Wolken aber zügig, wobei die Strecke sehr zaghaft abtrocknete. Ich entschied mich für das 1. Training schlussendlich doch für Trockenreifen, obwohl die Waldpassagen noch recht nass waren. Vor dem Einsteigen war ich aber dann schon recht nervös, nach dem Unfall wieder in einen Rennwagen zu steigen und dies noch in den Martini, den ich seit drei Jahren nicht mehr auf einer Bergstrecke bewegt hatte. Schon gleich zu Beginn stellte ich fest, dass sich der Osella und der Martini im Fahrverhalten sehr stark unterscheiden. Ich tastete mich aber gemächlich heran und erreichte das Ziel ohne Probleme und einer Zeit von 2.05.67, was dem 3. Rang entsprach. Erwartungsgemäss Schnellster war Eric Berguerand (Lola F3000, 1.58.81) vor Christian Balmer (Formula Master, 2.05.67).
Zu unserem 2. Traininglauf mussten wir dem Martini ein bisschen mehr Bodenfreiheit verpassen und ich testete eine neue Fahrwerkseinstellung. Ich steigerte mich zwar um 11 Sekunden (1.55.90), war aber mit dem Fahrverhalten nicht zufrieden. Ich konnte meinen 3. Rang behaupten, Eric (1.45.98) auch seine Leaderposition, an 2. Stelle war neu aber Simon Hugentobler (Raynard F3000, 1.55.77) und direkt hinter mir Christian Balmer (1.56.44).
Für den 3. Probelauf übernahmen wir dann die Fahrwerksabstimmung aus dem Jahr 2009, wo ich das letzte Mal mit diesem Auto am Gurnigel gestartet bin. Damit fühlte ich mich ziemlich wohl und – obwohl ich einen Highspeedquersteher auffangen musste – konnte mich auf 1.51.88 steigern. Damit war ich noch rund 2.5 Sekunden über meiner Bestzeit mit dem Auto. Ich konnte mich hinter Berguerand (1.45.51) auf die 2. Position vorschieben, gefolgt von Balmer (1.52.03) und Hugentobler (1.53.61).
Nach dieser kurzen Angewöhnungsphase war ich mit der Zeit und meiner Leistung ganz zufrieden. Direkt nach unserer Rückführung setzte dann wieder heftiger Regen ein.
Dieser liess dann auch am Sonntag die Strecke nie mehr abtrocknen. Für das freie Training am Sonntagmorgen entschied ich, endlich die neuen Regenreifen von Avon mal zu testen. Diese fühlten sich auch ganz gut an, doch leider wurde ich durch einen Ausrutscher des Fahrers vor mir behindert und ich konnte mich nicht an der erzielten Zeit orientieren. Ich lag so rund 20 Sekunden hinter Eric Berguerand und 15 Sekunden hinter Christian Balmer und Jean-Marc Salomon (Formula Master) zurück.
Weil ich mit diesen Reifen ein gutes Gefühl hatte und diese gut funktionierten 615-544-4827 , fuhr ich auch den 1. Rennlauf damit. Nun hatte ich mich schon ein wenig daran gewöhnt und konnte etwas mehr attackieren, was sich in 2.02.73 auszahlte. Einzig Berguerand (2.00.46) war schneller als ich, Salomon (2.04.21) und Balmer (2.07.82) konnte ich hinter mir lassen.
Unmittelbar bevor wir zum 2. Wertungslauf vorziehen mussten, setzte wieder monsunartiger Regen ein. Bei diesen Bedingungen war es dann recht schwierig, das Auto schnell zu fahren und trotzdem auf der Strasse zu bleiben. Ich war im Ziel von meiner Zeit von 2.07.69 nur mässig begeistert. Direkt nach mir wurde das Rennen unterbrochen, weil der Fahrer vor mir sein Auto im Wald versenkt hatte. Ich wurde durch ihn in meiner Fahrt nicht behindert, aber der Regen hörte auf und sogar die Sonne drückte kurz ein wenig durch. Die nachfolgenden Fahrer hatten dadurch die besseren Bedingungen, weil weniger Wasser auf der Strecke war. Eric (2.01.14) knüpfte nochmals an seinen vorherigen Lauf an und Jean-Marc (2.05.07) verdrängte mich noch auf den 3. Gesamtrang.Trotzdem war es nach meinem Unfall von Les Rangiers und dem Umstieg in den Martini/ BMW ein gelungenes und erfolgreiches Comeback.
Auch beim Bergrennen Hemberg, 21. – 22. September, muss ich nochmals auf den Martini zurückgreifen, da der Osella leider erst gegen Monatsende wieder einsatzbereit sein wird.
Ich hoffe, am 05. – 06. Oktober in Mickhausen dann nochmals in den Osella zurückzukehren.
Bis bald…
Marcel
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