Das Rennen von Mickhausen vom 05.-06. Oktober begann für mein Team und mich bereits eine Woche früher. Denn am Samstag davor konnten Stefan Etter und ich den Osella nach der Generalüberholung nach dem Unfall von Les Rangiers im Werk von Osella in der Nähe von Turin wieder abholen. Danach stand uns noch eine Woche mit viel Arbeit, Setup-Einstellungen und Kontrollen an. Am Donnerstag gegen 17.00 Uhr konnte ich dann auch die Karosserie frisch beklebt – ein grosses Dankeschön an Bader Folientechnik – abholen und montieren. Als dann alles montiert und eingeladen war, konnten wir uns müde, aber auch stolz auf das geleistete, auf die Reise Richtung Mickhausen machen. Um halb zwei Uhr erreichten wir unseren Platz im Fahrerlager und alle waren froh, endlich das Bett zu sehen.

Als wir am Freitag unser Zelt aufgeschlagen und uns eingerichtet hatten, standen schon noch einige Finisharbeiten am Osella an. Somit hatte ich nicht ganz so viel Zeit um die Strecke zu besichtigen, aber die 2.2 Kilometer hatten sich ja auch nicht dermassen verändert. Gegen Abend schaffte ich es dann auch noch an die Wagenabnahme.

Als ich Samstagfrüh aufstand, war das Wetter noch recht freundlich und trocken. Bei meiner Runde beim Joggen schaffte ich es aber gerade nicht rechtzeitig zurück zum Teambus, als es bereits anfing zu regnen. Von da weg war die Reifenwahl eigentlich auch schon klar. Ich setzte für den 1. Trainingslauf auf die Avon-Regenreifen. Wobei ich dieses Training zugleich als Rollout vom „neuen“ Osella nutzte und dementsprechend vorsichtig zu Werke ging. Ich rollte nur fast die Strecke hoch und checkte die Bremsen und Fahrwerk auf ihre Funktion. Ich erreichte das Ziel in bescheidenen 1.07.097, was dennoch der zweitschnellsten Laufzeit entsprach. Bestzeit legte Christian Merli (Osella PA2000) in 1.01.560 hin. Hinter mir folgte der neue Schweizer Bergmeister Eric Berguerand (Lola F3000, 1.07.422), dann kamen bereits die schnellsten Tourenwagen.

Auf das 2. Training wechselte ich nur auf die Marangoni-Regenreifen. Bei fast identischen Bedingungen vom Regen her konnte ich mich auf 1.01.372 steigern. Mit dem Fahrverhalten mit diesen Reifen war ich nicht so zufrieden, denn der Osella untersteuerte doch recht stark. Bestzeit legte abermals Merli (59.985) vor, Berguerand (1.02.545) blieb mir auf den Fersen und Julien Ducommun (Osella FA30, 1.03.796) schloss zur Spitze auf.

Weil wir wohl bei Dunkelheit unseren 3. Probelauf absolvieren hätten müssen, wurde dieser Durchgang nach den letzten Tourenwagen abgebrochen und wir gingen leer aus. Für mich, wieder frisch im Osella unterwegs 615-544-1443 , wäre dieser Lauf nochmals wichtig gewesen um weitere Erfahrung und Kilometer zu sammeln.

Weil Samstagabend der Regen aufhörte und in die Nacht hinein die Strasse langsam begann abzutrocknen, hofften wir schon auf bessere Bedingungen für den Rennsonntag. Aber pünktlich vor Rennbeginn setzte der Regen leider wieder ein. Also wieder nasse und sehr rutschige Verhältnisse. Nach den Erfahrungen vom Vortag entschied ich mich für die Avon-Reifen. Damit hatte ich ein gutes Gefühl und konnte gut angreifen. Leider wurden meine 58.906 bloss mit der zweitschnellsten Laufzeit belohnt, 0.266 sec hinter Christian Merli, aber 0.86 sec vor Julien Ducommun und 2.3 sec vor Eric Berguerand.

Weil der Rennverlauf durch die heiklen Bedingungen nicht wie gewünscht verlief, wurde das Rennen auf zwei Wertungsläufe gekürzt. Nach den Sportwagen wurde das Rennen zudem nochmals für fast eine Stunde unterbrochen, um eine Ölspur zu reinigen. Dies förderte natürlich nicht gerade das Vertrauen, um auf einer nassen und ölverschmierter Strecke ans Limit zu gehen. Nach einem guten Start nahm es mir ein wenig den Kampfeswillen beim Herhausbeschleunigen aus der ersten Kurve mit einem heftigen Quersteher. Ich konnte mich auf 58.581 verbessern, aber gegen die von Merli vorgelegten 57.910 reichte dies bloss, um den zweiten Platz im Gesamtklassement vor Ducommun zu sichern. Dennoch kann ich zufrieden auf das Comeback mit dem Osella zurückblicken und konnte mich schnell wieder an dieses Auto gewöhnen.

Mit dem Rennen von Mickhausen nahm die Saison 2013 auch schon wieder ihr Ende und das Team von Steiner Motorsport verabschiedet sich in den kurzen Winterschlaf.

Bis bald…

Marcel

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