Als ich am Freitagmittag an den Gurnigel reiste, erlebte ich etwas für mich ganz neues. Ich fuhr bei unserer Werkstatt bei Regen weg und je weiter ich Richtung Gurnigel kam, umso besser wurde das Wetter. Normalerweise regnet es immer am Gurnigel, wenn sonst nirgends… Um es gleich vorwegzunehmen, wir erlebten herrliche Spätsommertage beim diesjährigen Rennen. Der Nachmittag war dann ziemlich dichtgedrängt mit Fahrerlagerplatz einrichten, Wagenabnahme, Streckenbesichtigung und einigen Gesprächen.

In der Nacht sanken die Temperaturen ab, demensprechend war es am Samstagmorgen noch sehr kühl, aber bei schönstem Sonnenschein. Bis zu meinem 1. Trainingslauf wurde es doch schon einigermassen wärmer. Der Martini lief bereits sehr gut und die Strecke bot auch gut Grip. So konnte ich bei 1.51.54 – was bereits schneller war, als letztes Jahr im schnellsten Training- über die Ziellinie. Bestzeit fuhr erwartungsgemäss Eric Berguerand (Lola-F3000, 1.44.77), ich war mit meiner Zeit Zweiter, vor Christian Balmer (Formula Master, 1.53.16) und Simon Hugentobler (Raynard F3000, 1.53.95).

Mit leichten Änderungen am Fahrwerk ging ich nach dem Mittag in den 2. Probelauf. Mit recht viel Einsatz konnte ich mich auf 1.50.8. steigern, was wiederum die zweitschnellste Zeit hinter Berguerand (1.42.98), aber vor Hugentobler (1.53.70) war. Balmer drehte sich im unteren Teil von der Strecke und konnte seinen Lauf nicht zu Ende fahren.

Für das 3. Training wollten wir mit kleinen Setup-Einstellungen den Martini noch etwas flotter machen. Ich versuchte auch alles aus dem Auto rauszuholen. Dementsprechend enttäuscht war ich dann über meine 1.50.76. Eric (1.44.72) wurde etwas langsamer, Christian (1.52.52) steckte seinen Dreher gut weg und Simon (1.53.26) kämpfte mit technischen Problemen. Ich konnte somit zwar meinen zweiten Platz am Trainingstag halten 615-544-8085 , aber ich konnte mich nicht mehr steigern, was mich ein wenig beunruhigte.

Sonntagfrüh konnten wir noch ein Warm-Up bestreiten. Vor zwei Jahren hatte ich mir bei diesem Training mit einem Leitplankenkontakt auch schon fast den Tag ruiniert. Dementsprechend ging ich es ein wenig ruhiger an. Ab Posten 5 bis Posten 9 war zudem die Strecke durch eine Oelspur verschmutzt, was auch etwas Zeit kostete. In 1.51.35 war ich nur unwesentlich langsamer als am Samstag und an der Reihenfolge Berguerand, Steiner, Balmer und Hugentobler änderte sich auch nichts.

Auf den 1. Wertungslauf nach dem Mittag montierten wir nun die nur einen Lauf gefahrenen Reifen von Oberhallau. Diese boten schon leicht besseren Grip, wobei ich auch schneller fahren wollte und im unteren Teil einige Male am Kurvenausgang quer stand. Endlich passte nun auch der Topspeed wieder und bei der Anfahrt von Posten 12 erreichte ich im 5. Gang kurz den Drehzahlbegrenzer. Im Ziel stoppte die Zeit bei 1.49.53, was dem Niveau von 2009 entsprach, wo ich das letzte Mal bei trockenen Bedingungen mit diesem Auto gefahren war. Christian Balmer (1.50.33) erreichte auch persönliche Bestzeit, genau so Simon Hugentobler (1.51.22). Gespannt waren wir dann alle, was Eric Berguerand abliefern würde. Denn dieser peilte meinen Streckenrekord mit dem Osella in 1.41.39 aus dem Jahr 2012 an. Er schoss dann auch früh zum Wald heraus, die Zielkurve erwischte er aber alles andere als optimal. Auf der Anzeigetafel leuchtete 1.41.83. Ich konnte meinen Rekord noch behalten.

Auf den 2. Rennlauf zogen wir die Reifen mit dem Heissluftföhn ab. Auch für einige Interviews und Gespräche mit Zuschauern und Freunden blieb genügend Zeit. Da der Rennverlauf reibungslos und ohne Zwischenfälle über die Bühne ging, konnten wir fast eine Stunde vor dem Zeitplan zum Start vorziehen. Der untere Teil war laut Datenaufzeichnung fast ein Spiegelbild vom Ersten. Einzig die Zielkurve erwischte ich minimal besser, worauf die Uhr bei 1.49.35 stehen blieb. Auch Balmer (1.49.96) und Hugentobler (1.49.31) konnten die 1.50-er Marke noch knacken. Berguerand (1.42.01) liess auch im zweiten Versuch meinen Rekord stehen, gewann aber das Rennen mit grossem Vorsprung vor mir, Christian Balmer und Simon Hugentobler.

Es war ein schönes Rennen vor zahlreichen (13 000 über das Wochenende) heimischen Zuschauern bei perfektem Wetter und einer gut durchgezogenen Organisation mit einem Rennschluss zur richtigen Zeit.

Meine weiteren Rennpläne für dieses Jahr sind noch nicht genau definiert. Ich werde euch zu gegebener Zeit über die neuesten Entwicklungen informieren.

Bis bald…

Marcel

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