Seit der Rückkehr des LobArt/Mugen Ende März war es eine strenge und arbeitsintensive Zeit. Mein Team, insbesondere mein Vater Heinz und ich, mussten jede freie Minute nutzen, um den Rennwagen bis zum ersten Rennen einsatzbereit zu machen. Eigentlich wären im April erste Tests geplant gewesen, da aber noch einige grössere Umbau- und Anpassungsarbeiten nötig waren, reichte es nur für einen kurzen Funktionstest auf dem Weg nach Eschdof. Dabei mussten wir leider nach wenigen Runden feststellen, dass unser neu umgebautes Ölsystem nicht wie geplant funktionierte. Direkt vor Ort versuchten wir das Problem durch einige kleine Modifikationen in den Griff zu bekommen – leider erfolglos. Zudem konnte ich in diesen wenigen Runden und mit dem Fokus auf der Öldruckanzeige keinen richtigen Eindruck über das Fahrverhalten gewinnen. Nach langem und intensivem Abwägen entschieden wir uns dennoch, nach Luxemburg weiterzureisen.
Nach reichlichen Überlegungen und Diskussionen während der Fahrt sowie Besprechungen mit dem Team Lang entschieden wir uns für einen Umbau der Öltankentlüftung. Am Freitag wurde also nochmals intensiv am Rennwagen gearbeitet, wobei es sich das Bohren und Schneiden der Gewinde in eingebautem Zustand als schwierig erwiesen. Wir mussten besonders darauf achten, dass keine Späne in den Tank fielen. Dafür mussten nach den wenigen Kilometern in Anneau du Rhin sonst kaum Arbeiten am LobArt durchgeführt werden.
Samstags war ich voll motiviert 615-544-2684 , die vielen Modifikationen endlich einmal auf der Bergrennstrecke zu testen. Als ich am Vorstart kurz den Start proben wollte, hatte ich plötzlich keine Leistung mehr und brachte nicht einmal mehr die Räder zum Durchdrehen. Am Start zum 1. Trainingslauf dann tatsächlich das gleiche Problem: Ein Motor ohne Leistung… Erst bei höherer Drehzahl schob er mächtig an. Mit seltsamer Motorcharakteristik und der Öldruckanzeige im Blickwinkel erreichte ich das Ziel in 55.620, was den 7. Platz im Gesamtklassement ergab.
Nach eingehender Datenanalyse und Prüfung des Wagens ohne eindeutigen Befund machten wir uns auf zum 2. Training. Auf dem Weg zum Start hatte ich den Eindruck, der Motor würde seine Power nun richtig entfalten. Doch beim Überfahren der Startlinie zeigte sich dasselbe Symptom – diesmal aber noch schlimmer als vorher! Der Motor lief erst ab etwa 7‘000 u/min richtig und mit annähernd gleicher Laufzeit rutschte ich auf den 11. Gesamtrang ab. Ich vermutete bereits einen Motorschaden, doch dann – nach erneuter Datenanalyse, Checks rund um den Motor sowie einem Wechsel der Kerzen und Zündspulen – kamen wir dem Problem dann endlich auf die Spur: Nach den Modifikationsarbeiten wurde ein Stecker nicht ganz korrekt angeschlossen, was einen Wackelkontakt verursachte.
Durch unsere Reparaturarbeiten verpasste ich den 3. Probelauf. Während der Hinführung zum Start begann es aber sowieso zu regnen, wodurch dieses Training nicht wirklich aussagekräftig war. Zudem war für uns an dieser Stelle das wichtigste, dass der Motor für das Rennen einwandfrei lief!
Leider regnete es bis in den Sonntagmorgen hinein und die Strecke blieb lange nass. Die schwierigen Streckenbedingungen verursachten viele Unterbrüche durch Unfälle und Ölspuren. Nach meinem Unfall in Mickhausen hatte ich mir meinen ersten Rennlauf im frisch aufgebauten LobArt/Mugen nicht gerade im Regen gewünscht und dementsprechend vorsichtig ging ich dann auch ans Werk. Das Auto untersteuerte am Kurveneingang ziemlich stark. Die Zeit von 1.03.654 bedeutete aber immerhin Rang 5 im Gesamtklassement.
Zwischen dem erstem und dem zweitem Rennlauf begann die Strecke dann langsam abzutrocknen. Nun mussten wir abwägen, wie stark die Strasse bis zu unserem Start abtrocknen würde und wo noch nasse oder feuchte Stellen sein könnten, da dies für die Wahl der Reifen und die Fahrwerksabstimmung von grosser Bedeutung war. Bis auf wenige Ausnahmen entschieden sich alle Fahrer für Trockenreifen. Zudem versuchte ich über die Fahrzeughöhe dem Untersteuern entgegenzuwirken.
Der Startbereich und die erste Kurve waren noch recht feucht, weshalb ich etwas vorsichtig agierte. Danach versuchte ich mich aber möglichst schnell in das Auto hineinzufühlen und im oberen Bereich konnte ich mit den schnellsten mithalten. Der Wagen fuhr sich gut um die Kurven und baute hohen Grip auf, weshalb ich am Kurvenausgang meist noch etwas Luft nach oben hatte. Dies stimmt mich optimistisch für die weiteren Rennen und ich freue mich, dass wir über den Winter erfolgreich gearbeitet haben.
Insgesamt konnte ich mich mit 52.980 um einen Rang auf den 4. Platz in der Gesamtwertung verbessern und das schwierige Wochenende einigermassen versöhnlich abschliessen.
Wie unser Rennprogramm nun weitergeht, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau beurteilen. Zuerst müssen nun die Probleme im Ölsystem dauerhaft gelöst werden und erst danach können wir weitere Einsätze planen. Bis zum Auftakt der Schweizer Bergmeisterschaft am 10.-11. Juni in Hemberg wollen wir aber sicher voll im Angriffsmodus sein!
Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit!
Marcel
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Eschdorf 2017 Training Klassen
Eschdorf 2017 Training Gesamt
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Eschdorf 2017 Rennen Klassen
Eschdorf 2017 Rennen Gesamt
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