Schon im Vorfeld lief es etwas unüblich um das Bergrennen von Massongex. Lange gab es vom Veranstalter weder Infos noch eine Nennliste. Diese wurde erst nach dem Rennen von Reitnau veröffentlicht. Das Fahrerlager war zudem erst Freitag spät beziehbar und auch die Wagenabnahme musste im Nachbarort absolviert werden… So machte ich mich am Freitag erst nach dem Mittag auf den Weg ins Wallis. Weil ich sechs Jahre nicht mehr auf der technisch sehr anspruchsvollen Strecke von Massongex gefahren war, machte ich als erstes eine Besichtigung. Danach absolvierte ich die Wagenabnahme und später richteten wir den Fahrerlagerplatz ein.

Weil nicht viele Autos und Fahrer gemeldet waren und diese bloss in zwei Startgruppen aufgeteilt waren, stand mein 1. Trainingslauf schon recht früh morgens an. Das Einlenken in die erste Kurve gelang sehr gut, beim Herausbeschleunigen war jedoch kein Grip da und der LobArt stand quer. Der Rest war eine „gemütliche Besichtigungsfahrt“, die in 1.53.227 gemessen wurde. Nur Christian Balmer (Formula Master) schaffte die Bergstrecke mit 1.59.696 noch knapp unter zwei Minuten. Eric Berguerand (Lola-F3000) konnte seinen Motor zum Training leider nicht starten.
Im 2. Probelauf vor der Mittagspause fühlte ich mich schon viel wohler auf der Strecke und auch der Rennwagen war bereits etwas besser abgestimmt. Dies resultierte in 1.50.977. Erneut gelangen auch Christian Balmer (1.58.829) und dem schnellsten Tourenwagenfahrer, Ronnie Bratschi, (Mitsubishi EVO 8, 1.58.917) eine Zeit unter zwei Minuten.

In der Mittagspause schwärmte ich noch bei meinem Team, wie kräftig und zuverlässig der Mugen Motor doch gehe und der LobArt sich recht schnell über die winklige Piste wuchten liesse. Für das 3. Training rückte ich mit einer neuen Fahrwerksabstimmung und anderen Reifen aus. Das Auto fühlte sich nun besser an, wobei die Zeit in 1.51.286 schlechter wurde. Bereits im oberen Streckenteil merkte ich, wie der Mugen im Heck anders klang. Ich konnte es jedoch nicht gleich einordnen 615-544-0619 , denn die Leistung war noch da. Nach der Zieldurchfahrt roch ich allerdings verbranntes Oel und am Wendepunkt zur Rückführung qualmte es dann schon unter der Motorabdeckung.

Mit einem Streckenposten demontierte ich sofort die Heckverschalung, um nach dem Schaden zu sehen. Ausser ein wenig verspritztem Oel war nichts erkennbar. Zwei Fahrer, die auf die Rückführung gewartet hatten, informierten mich gleich über Rauch aus dem linken Auspuff. Zurück im Fahrerlager stellten wir einen Riss am Kolben vom 7. Zylinder fest. Dies bedeutete den ersten technischen Ausfall mit dem LobArt/Mugen überhaupt. So brachen wir verfrüht unsere „Zelte“ ab und begaben uns auf den Heimweg. Noch bereits am Samstagabend bauten wir den Motor aus. Vielen Dank an mein Team und die Helfer für ihren unermüdlichen Einsatz!

Gestern haben wir den Mugen in der FRIRO AG in Wichtrach zerlegt. Der Kolbenschaden hat sich bestätigt. Glück im Unglück, sozusagen! Denn der Kolben ist bereits dermassen gerissen, dass er wohl nicht mehr viele Motorumdrehungen mitgemacht hätte, ohne einen kapitalen Motorschaden zu verursachen. Aktuell beschaffen wir die nötigen Teile und können über die Dauer der Reparatur nur spekulieren. Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, um den LobArt samt Mugen in Kürze wieder auf die Rennstrecke zu bringen!

In Abwesenheit von Eric Berguerand und mir haben Marcel Maurer vor Christian Balmer und Ronnie Bratschi das Bergrennen von Massongex gewonnen. Herzliche Gratulation an das Maurer Motorsportteam zu ihrem ersten Tagessieg bei einem Bergrennen!

Bis bald…
Marcel

Resultate

Massongex 2018 Training Klassen
Massongex 2018 Training Gesamt
Massongex 2018 Rennen Klassen
Massongex 2018 Rennen Gesamt

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