Die Tage zwischen Rangiers und Oberhallau waren ausgefüllt mit Fehleranalyse, Reparaturarbeiten und Oelreinigung. Fast in letzter Minute wurde der LobArt für das Bergrennen in Oberhallau fertig, wobei wir den Fehler für die Aussetzer nicht definitiv lokalisieren konnten. Ich gönnte mir mal wieder einen freien Tag im Betrieb und reiste mit meinem Vater Heinz am Donnerstagabend nach Oberhallau. So konnte ich am Freitag noch kleine Arbeiten am Rennwagen ausführen und mich perfekt aufs Wochenende vorbereiten.
Der Wetterbericht meldete für den Trainingssamstag immer mal wieder Regen. Und so kam es auch: Die ersten Tropfen des Tages fielen, als wir zum 1. Trainingslauf bereit standen. Sie waren aber harmlos und machten die Strasse nicht nass. Etwas Vorsicht war trotzdem geboten und ich klassierte mich in 1.11.94 vorerst an zweiter Stelle hinter Eric Berguerand (Lola-F3000, 1.10.65) und vor dem Rückkehrer Joel Volluz (Osella FA30, 1.13.14), der sein erstes Bergrennen seit seinem Unfall in Les Rangiers vor zwei Jahren bestritt. Christoph Lampert (Osella FA30) und Simon Hugentobler (Osella PA30) wurden in ihren Fahrten behindert und hatten doppelte oder dreifache Fahrzeiten.
Just in dem Moment, als wir zum 2. Probelauf starten wollten, tröpfelte es wieder. Und diesmal wurde auch die Strecke leicht nass. Ich hatte noch einigermassen fahrbare Bedingungen mit den Slickreifen und realisierte eine Laufzeit von 1.20.99. Einzig Christoph (1.22.42) hielt einigermassen mit, alle anderen fuhren über 1.30.
Kurz vor dem 3. Training begann die Strecke abzutrocknen. Ich konnte jedoch nicht einschätzen ob auch die schnellen Passagen ganz trocken waren. Daher fuhr ich immer noch mit dem nötigen Respekt … 1.10.83 bedeuteten nochmals Laufbestzeit, vor Lampert (1.11.81), Volluz (1.12.45) und Bergus (1.12.69).
Anhand dieser Trainingsergebnisse konnte ich für den Renntag keine richtigen Schlüsse und Kräfteverhältnisse ausmachen.
Wegen der instabilen Trainingsbedingungen fühlte ich mich am Sonntagmorgen bei perfektem Herbst- und Rennwetter noch nicht ganz bereit voll anzugreifen. So pokerte ich im 1. Rennlauf und trat mit gebrauchten Reifen an, um im zweiten Lauf mit neuen Schlappen zu attackieren. Joel (1.09.90) stellte die erste Bestzeit, 0.11 sec vor mir und 0.72 vor Christoph. Eric konnte sein Triebwerk leider nicht in Gang setzen. Ich war somit guter Dinge, dass mein Plan aufgehen könnte. Mein Rückstand war nur gering und Volluz und Lampert hatten ihre neuen Reifen schon aufgebraucht.
Beim 2. Wertungslauf war ich so richtig im Angriffsmodus – und das war auch nötig! Mir gelang eine gute Fahrt und gewisse Passagen nahezu perfekt. Die Uhr blieb bei 1.09.19 stehen. Joel (1.10.29) wurde leicht langsamer, Christoph (1.09.97) etwas schneller und Eric (1.10.67) brachte den Motor zum Laufen. Die Addition der beiden Läufe bedeutete für mich die Führung.
Jedoch stand noch der 3. und entscheidende Rennlauf an. Dieser gelang mir nicht mehr ganz so gut und im Ziel musste ich nach 1.10.04 etwas zitternd auf meine Konkurrenten warten. Aber auch Joel Volluz und Christoph Lampert konnten nicht mehr ganz an ihre vorigen Zeiten anschliessen und mein 9. Gesamtsieg in Oberhallau war Tatsache. Eric Berguerand war zu diesem Zeitpunkt bereits abgereist.
In diesen zwei Rennen innerhalb einer Woche konnte ich mein Meisterschaftskonto um 50 Punkte aufstocken und die Meisterschaftsführung – mit einem Streichresultat – 49 Punkte vor meinen Verfolgern Marcel Maurer und Robin Faustini ausbauen. Am 8.–9. September 2018 bestreite ich bereits mein nächstes Heimrennen am Gurnigel.
Wenn nichts schief läuft, stosse ich da gerne am Sonntagabend mit euch auf meinen 5. Schweizer Bergmeistertitel an.
Bis dahin…
Marcel
Resultate
Oberhallau 2018 Training Klassen
Oberhallau 2018 Training Gesamt
Oberhallau 2018 Rennen Klassen
Oberhallau 2018 Rennen Gesamt
Oberhallau 2018 Beschleunigung Training
Oberhallau 2018 Beschleunigung Rennen
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