Wenn die Rennen im Wochentakt stattfinden, bedeutet dies für uns dazwischen immer puren Stress. So auch wieder zwischen Les Rangiers und Oberhallau. Nach getaner Arbeit verliess ich mit meinem Vater Heinz am Donnerstagabend den Betrieb. In Oberhallau gönnten wir uns dann ein Feierabendbier mit den Jungs vom Team Zemp.

Der Freitag war ziemlich ausgefüllt mit Fahrerlagerplatz einrichten, Wagenabnahme, Streckenbesichtigung, Sponsorengesprächen und einer Joggingrunde…

Am Samstagmorgen hing die Sonne noch ein wenig hinter dem Hochnebel. Es war aber trotzdem angenehm warm und es herrschten gute Trainingsbedingungen. Ich war gespannt, wie sich die Strecke nun mit dem neuen Asphalt fahren liesse. Erwartungsgemäss war sie sehr viel ruhiger zu fahren, aber den ganz optimalen Grip fand ich noch nicht. Daher war ich über die Zeit von 1.11.13 nicht sonderlich begeistert. Eric Berguerand im Lola-F3000 war in 1.11.01 nur unwesentlich schneller. Hinter mir folgten Simon Hugentobler (Osella PA30) und Michel Zemp (Norma-Honda) mit 1.17-er Zeiten.

Mit besseren Reifen wollte ich es im 2. Trainingslauf schneller werden lassen. Dies gelang mir im unteren Teil der Strecke sehr gut. Als ich in die „Tarzankurve“ einfuhr lenkte der LobArt gut in die Kurve hinein und bis zum Scheitelpunkt war der Grip super. Doch da übersteuerte das Auto leicht, stellte sich ein wenig quer und ich touchierte mit dem Heck die Leitplanke. Wie gross der Schaden an der Aerodynamik war wusste ich nicht, also griff ich im oberen Teil nicht mehr voll an. So blieb die Uhr für mich bei 1.11.21 stehen. Eric steigerte sich auf 1.09.91, Robin Faustini (Reynard-F3000, 1.14.38) war neuer Dritter, Simon und Michel wurden auf ihren Fahrten behindert und aufgehalten.

Vielen Dank an mein Team, dass sie die Blessuren so rasch wieder reparieren konnten! Mit leicht geänderter Fahrwerksabstimmung tastete ich im dritten Anlauf nochmals ab, was für das Rennen möglich sein könnte. Trotz der schönen Strasse purzelten die Zeiten aber nur zaghaft. Mein Rennwagen funktionierte wieder perfekt und mir (1.09.89) gelang erstmalig in einem Training eine Zeit unter 1.10. Berguerand (1.08.82) war bereits um 0.33 Sekunden am Streckenrekord. Faustini und Hugentobler erreichten beide hohe 1.14er- Zeiten und Zemp (1.16.14) führte die 2l-Autos knapp vor Christian Balmer an.

Am Sonntagmorgen eröffnete sich ein Bild über der Bergrennstrecke von Oberhallau, das wir zuvor noch nie gesehen hatten: Etwa die halbe Strecke hüllte sich in dichtem Nebel ein, oben strahlender Sonnenschein. Dadurch verzögerte sich der 1. Rennlauf kurz. Vor dem Mittag konnte ich bei nun idealen Bedingungen starten. Mit meiner Fahrt zufrieden, verpasste ich meinen Rekord (1.08.49) aus 2012 um weniger als vier Zehntelsekunden. Eric (1.08.00) fuhr 0.88 sec schneller als ich und knackte meinen letzten Streckenrekord. Hinter uns klaffte ein riesiger Abstand von über 5 Sekunden auf Robin Faustini und Simon Hugentobler.

Nach dem Mittag bei heissem Sonnenschein schienen die Bedingungen nicht mehr ganz optimal zu sein. Mit einer angriffigen Fahrt konnte ich mich auf 1.08.77 leicht steigern, wobei Eric (1.08.55) etwas langsamer wurde. Robin und Simon fochten weiterhin ihr Familienduell aus.

In den Rennfeldern vor uns fuhren viele Fahrer ihre persönliche Bestzeit im 3. Wertungslauf. Dies motivierte mich, nochmals voll anzugasen. Leider platzte einem Fahrer wenige Autos vor mir in der „Brotlaube“ der Motor, womit ich die Ideallinie etwas umstellen musste, um beim Herausbeschleunigen nicht die Traktion auf dem ausgelaufenen Öl zu verlieren. Dies gelang mir gut, dennoch war die Laufzeit von 1.09.85 eine Enttäuschung. Eric Berguerand (1.08.34) sicherte sich in dieser Saison den fünften Tagessieg in Rekordzeit und baut seine Meisterschaftsführung weiter aus. Das Stockerl komplettierte Robin Faustini vor Simon Hugentobler.

Nun freue ich mich auf die 50. Austragung und das Heimspiel beim Gurnigelrennen (07.+.08. September). Wie schon im letzten Bericht erwähnt, werden der LobArt/Mugen und der Martini/BMW mit Marcel und Heinz Steiner im Einsatz stehen. Durch die Unterstützung des Heimpublikums hoffe ich, endlich gegen Eric gewinnen zu können.

Bis bald…
Marcel 

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