Wieder einen Schritt vorwärts

Es waren intensive zwei Wochen zwischen Osnabrück und St-Ursanne – Les Rangiers.

Wir mussten eine neue Fliehkraftkupplung verbauen, die Differenzialeinstellung verändern und die Radgeometrie leicht anpassen. Dies waren grosse Aufgaben, die aber von meinem eingespielten Team professionell umgesetzt wurden. So starteten wir vielversprechend in den weiteren Saisonverlauf.

Anreise und Vorbereitung

Der LobArt/Helftec-Honda wurde am Donnerstag verladen und von meinem Vater Heinz sowie Peter Sägesser nach St-Ursanne chauffiert. Somit konnte ich Freitagmittag separat anreisen mit dem Wissen, dass unser Platz im Fahrerlager aufgestellt und das meiste bereits vorbereitet war.

Wie in dieser Saison schon bald üblich, war die Wagenabnahme rasch erledigt. Drei Jahre nach dem letzten Rennen von St-Ursanne nach Les Rangiers, konnte ich die Strecke im Kopf auffrischen und einige lockere Gespräche mit Kollegen aus dem internationalen Feld führen.

Trainingsläufe am Samstag

Für Samstag stand ein strammer Zeitplan mit drei Trainingsläufen auf dem Plan, welche bereits um 7:00 Uhr begannen. Durch starken Regen musste der Trainingsbeginn bereits etwas verschoben werden. Als die Strecke endlich freigegeben wurde, lief alles rund. Unterbrechung reihte sich an Unterbrechung, worauf bald klar wurde, dass nur zwei Probeläufe durchgeführt werden konnten.

Bis wir an der Reihe waren, begann es mittlerweile leicht abzutrocknen- zumindest auf einigen  Passagen. Im Wald war es immer noch nass. Somit entschied ich mich für alte Regenreifen und eine sichere Besichtigungsfahrt. Gerade aber im Waldabschnitt, mit den schnellen Kurven, hatte ich nicht das nötige Vertrauen in die Reifen und das Auto. Erst in den Spitzkehren vom kleinen Susten merkte ich, wie gut der Grip eigentlich war. In 2:08.021 reihte ich mich an 4. Stelle des internationalen Klassements hinter Christian Merli (Osella FA30, 1:56.668), Joseba Irola (Nova/Honda-Turbo, 2:06.206) und Alexander Hin (Osella FA30, 2:06.795) ein.

Der zweite Trainingslauf

Danach begann das lange Warten auf den 2. Trainingslauf. In dieser Zeit mussten einige Ölspuren und Beschädigungen verursacht durch Unfälle behoben werden. Dazu kamen auch immer wieder regionale Regenschauer. Dies alles machte die Abstimmungsarbeit und Reifenentscheidung nicht gerade einfacher.

Ich entschied mich schliesslich für Slicks und ein Trocken-Set Up. Damit war aber im oberen, noch etwas feuchten Teil Vorsicht geboten. Ich konnte mich auf 1:54.626 steigern und Trainingsrang drei herausholen hinter Merli (1:46.195) und Petr Trnka (Norma-Mugen, 1:54.037), aber vor Hin (1:56.207), Fausto Bormolini (Reynard-F3000, 1:57.009) und den weiteren Schweizern Robin Faustini und Joel Volluz (beide Osella FA30).

Unsere Modifikationen schienen sich ausbezahlt zu haben. Ich hatte einen fast nicht wiederzuerkennenden Rennwagen und konnte mich, bis auf Merli, mit den internationalen Fahrern auf Augenhöhe messen.

Rennläufe am Sonntag

Der Wetterbericht versprach warmes und sonniges Wetter für den Renn-Sonntag. Als wir morgens vor sechs Uhr auf der Streckenbesichtigung waren, konnten wir wegen des dichten Nebels die Strasse teilweise kaum erkennen. So musste der Rennstart um etwa zweieinhalb Stunden auf etwa halb Zehn Uhr verschoben werden. Danach lief der Rennbetrieb reibungslos. Es wurde aber trotzdem fast Mittag, bis wir uns startklar machen konnten.

Mit neuen Reifen rollte ich an den Start. Dank der neuen Kupplung und etwas Eingriff der Traktionskontrolle gelang mir der Start gut. Die Passage bei der Garage gehört zu meinen Lieblingskurven. Beim «Grippon» wieder mein obligatorischer «Lupfer». Die Linie in der Waldpassage war fast mustergültig, wobei wohl der ein oder andere km/h mehr drin gelegen wäre.

Im Ziel leuchtete 1:44.670, 1/10 Sekunde über meiner Bestzeit aus 2019 und eine Steigerung zum Training von 10 Sekunden! Dies bedeutete wiederum den 3. Rang, 4 Sekunden hinter Christian Merli, aber bloss 3/10 Sekunden hinter Petr Trnka. Hinter mir mit weiteren 2 Sekunden Rückstand Joseba Irola und Alex Hin, gefolgt von Robin Faustini.

Der zweite Rennlauf

Da die Temperaturen durch den Asphalt und die Luft nun doch merklich anstiegen, hatten wir einige Diskussionen über die weitere Reifenwahl. Ich entschied mich für die härtere, angefahrene Mischung.

Am Start ging es dann mit richtig Ladedruck ab wie die Feuerwehr. Leider unterliefen mir im Waldgeschlängel einige kleine Fehler, wobei ich eine Laufzeit von 1:44.037 erreichte. Petr unterbot meine Zeit um 5/10 Sekunden und Christian stellte in 1:39.201 einen neuen Streckenrekord auf. Hin, Irola und Faustini überzeugten mit 1:45er und 1:46er Zeiten.

So konnte ich mir einen sehr guten 3. Platz im EBM-Feld und die 25 Punkte als schnellster Schweizer für die Meisterschaft sichern und somit auf den 2. Zwischenrang vorrücken.

Die Rückkehr

Zurück in der heimischen Werkstatt wurden bereits wieder die nächsten Schritte zur Verbesserung des Fahrverhaltens diskutiert, geplant und in Auftrag gegeben. So dass wir die Modifikationen bereits am kommenden Wochenende in Oberhallau am 27./28. August ausprobieren und an die letzten Erfolge anknüpfen können.

Bis bald…

Marcel

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