Mit Syn-Fuel und Turbomotor zum ersten Streckenrekord in Hemberg

Es war eine Intensive Zeit, zwischen dem Rennen am Rechberg und Hemberg mit vielen Analysen punkto Fahrverhalten und Diskussionen über Synfuel. Innerhalb des Teams versuchten wir die besten Lösungen in allen Bereich aus zu filtrieren und auch umzusetzen. Auf Grund des Rennens von Rechberg, reiste ich mit gemischten Gefühlen, aber dennoch hoffnungsvoll nach Hemberg.

Einrichten am Freitag

Freitag hatten wir den gewohnten Ablauf, mit Fahrerlagerplatz einrichten, Streckenbesichtigung, Wagenabnahme und einigen kleinen Arbeiten am LobArt. Und natürlich mit vielen Gesprächen im Fahrerlager…

Training am Samstag

Am Samstagmorgen früh nochmals kurz eine Streckenbesichtigung. Leider einen Augenblick zu spät, da bereits zu viel Verkehr auf der Strecke durch den Veranstalter anzutreffen war. Da der erste Trainingslauf schon früh auf dem Programm stand, verzichtete ich auf meine morgendliche Joggingrunde.

Bereits kurz nach neun Uhr mussten wir uns aufstellen, um dann vom Fahrerlager im Zielbereich an den Start geführt zu werden. Gegenüber dem letzten Jahr klappen die Starts nun sehr gut. Auf der Strecke fühlte sich der LobArt/Helftec-Honda viel besser an, als am Rechberg. Nur etwas nervös auf der Hinterachse. In 55.44 erreichte ich das Ziel. Lustigerweise reichte dies, um Zeitgleich mit Robin Faustini (Osella FA30) die Spitze übernehmen zu können. Dicht gefolgt von Eric Berguerand (Lola F3000, 55.64), gefolgt von Joel Burgermeister (Tatuus F4, 56.23) im schnellsten 2 Liter.

Einstellungen am Setup

Mit einigen kleinen Eingriffen am Fahrwerk stellten wir für das 2. Training die Hinterachse ruhig. Dies wirkte sich, in Kombination mit mehr Motorleistung, auf der Strecke wie auf der Uhr in einer Steigerung um 1.2 Sekunden auf 54.23 aus. Robin (53.69, wohl mit neuen Reifen) stellte Laufbestzeit auf, Eric (54.50) an 3. Stelle.

Der LobArt hatte aber noch nicht die Strassenlage, die ich mir wünschte. Daher gingen die Arbeiten am Set Up weiter für den 3. Probelauf. Inklusive einem Linienfehler und schlechter Waldausfahrt war eine kleine Verbesserung auf 53.90 möglich. Eric (53.84) war minimal schneller, Robin (54.88) wurde etwas langsamer. Joel (56.21) war konstant und Thomas Amweg (Reynard F3000, 57.33) pirschte sich bei seinem ersten Einstz mit diesem Auto langsam ran.

Für den letzten Trainingslauf des Samstags blieb das Fahrwerk unangetastet, aber die Leistung des Motors verändert. Leider entpuppte sich dies als leichter Rückschritt auf 54.20. Berguerand (53.32) baute seine Führung aus, Fautini (54.63) stagnierte auch etwas, wobei Amweg (56.25) schneller wurde.

Analyse der Fahrzeugdaten

Am Abend haben wir die Fahrzeugdaten und Videos analysiert, um möglichst die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und den LobArt/Helftec-Honda noch optimaler für die Rennläufe am Sonntag zu präparieren.

Rennen am Sonntag

Am Sonntagmorgen gings bei Sonnenschein etwas früher und ohne Verkehr nochmals zur Streckenbesichtigung und bereits vor 9 Uhr zum abschliessenden Warm-Up vor den Rennläufen.

Während meiner Fahrt war ich mit dem Fahrverhalten gar nicht zufrieden und studierte schon an den nächsten Schritten. Dennoch konnte ich meinen Fahrstil adaptieren und einiges umsetzten. Im Ziel las ich auf der Tafel zwar meine Zeit, realisierte aber noch nicht, was sie bedeutete. Ich war voll in meinen Gedanken, auch als mir die Zuschauer zujubelten und applaudierten. Erst kurz vor unsrem Teamzelt realisierte ich, dass 52.78 bereits neuer, wenn auch inoffizieller Streckenrekord war. Wir liessen dann die Einstellung so.

Auf Rekordfahrt…

Mit neuen Reifen rückte ich zum 1. Rennlauf an. Ich war vor dem Start so nervös, wie wohl seit vielen Jahren nicht mehr. Alle Augen waren auf mich gerichtet!

Am Start konnte ich gut wegbeschleunigen. Wobei ich in den ersten zwei Kurven noch nicht den optimalen Grip der Reifen spürte. Danach lief es aber super und ich konnte meine Erkenntnisse aus den Trainings voll umsetzen. Im Ziel traute ich meinen Augen fast nicht, 51.70 stand auf der Zeitentafel! 1.21 Sekunden unter dem alten Streckenrekord.

Zurück im Fahrerlager mussten wir angespannt warten, was die Jungs nach mir für Zeiten fahren würden. Bei Robin Faustini stoppte die Uhr bei 52.96, danach bei Eric Berguerand leider gar nicht. Dieser verlor seinen Lola beim Anbremsen des Rütteliranks aus der Kontrolle und schlug in eine Strohballe ein. Dadurch rückte Thomas Amweg (55.40) auf den 3. Rang vor.

2. Rennlauf

Im 2. Wertungslauf wollte ich meinen Rekord bestätigen. Auf Grund gestiegener Temperaturen baute der LobArt nicht mehr denselben Grip auf. 52.83 reichte aber zur überlegenen Laufbestzeit, rund eine Sekunde vor Robin und Eric im reparierten Auto. In der Addition der beiden Läufe hatte ich 2.2 Sekunden Vorsprung auf Faustini.

Da die besten zwei der drei Rennläufe gewertet wurden und ich unter normalen Umständen nicht mehr einholbar war, entschieden wir uns für den 3. Rennlauf einen Schongang des LobArt/Helftec-Hondas. Die Motorleistung wurde zurückgefahren und ältere Reifen montiert. Somit war auch nicht mehr mit einer Topzeit zu rechnen, was sich in 53.90 wiederspiegelte. Robin Faustini (54.21) erzielte auch seinen Streicher, Eric Berguerand (52.64) setzte sich mit dieser Topzeit in der Addition noch 0.16 vor Faustini auf den 2. Platz.

Fazit

Es war ein befreiendes Gefühl, mit vielen Emotionen für mein Team und mich, nach langer Zeit und vielen Hürden endlich wieder ganz an der Spitze zu stehen! Zusätzlich mit neuem Streckenrekord und erstmals seit 2018 wieder führend in der Schweizer Bergmeisterschaft.

Viel Zeit sich auf den Lorbeeren auszuruhen bleibt nicht- Das nächste Rennen in La Roche- La Berra steht bereits am nächsten Wochenende, 17./18. Juni 2023 an. Ich hoffe, an die Performance von Hemberg anknüpfen zu können.

Bis bald…

Marcel 

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